Ausstellungseröffnung GALERIE Kautsch, Michelstadt, 14.Oktober 2017 …..Da sind zunächst einmal die Raumarbeiten von Sabine Straub, filigrane Draht- /Stahlplastiken, die jedoch über eine solide Tektonik verfügen, jeweils einen Raum im Raum der Galerie nicht nur besetzen sondern sich einen eigenen Raum schaffen. Wie aus kraftvollen Strichen in einer Zeichnung zusammengesetzt wirken die Plastiken, bis man merkt, dass hier mit Metall gezeichnet wurde, und zwar ohne abzusetzen, denn die Arbeiten entstehen aus einem einzigen, endlosen Draht. Die für diese Arbeiten gewählte Bezeichnung „Morphing“ hilft weiter, denn hier entwickeln sich tatsächlich Formen, wird Bewegung wie in einem in der Zeit eingefrorenen Still wiedergegeben, die der Betrachter nachvollziehen kann.
Was als ein spielerischer Ansatz beginnt, fußt dennoch auf einem klaren geometrischen Formenkanon, bezieht sich immer auf eine konkret-geometrische Formenwelt, die in den Raum erweitert und dort fortgeschrieben wird. Allerdings entwickeln sich die Formen eher analog zu einem organischen als zu einem streng mathematischen System – die Künstlerin lässt Abweichungen und dynamische Prozesse, Unabwägbares zu, das eine Entwicklung letztlich erst ermöglicht. Manchmal scheinen die Arbeiten gar einen kleinen Hang zur Entgleisung oder zur Auflösung aufzuweisen. Das Künstlerduo Fischli & Weiss hat einmal den Satz geprägt: „Am schönsten ist das Gleichgewicht, kurz bevor´s zusammenbricht“. „Sabine Straub“ weiterlesen